Kündigung bei Krankheit oder Unfall (Sperrfrist)
Bei unverschuldeter Krankheit oder unverschuldetem Unfall besteht für Lehrpersonen während einer bestimmten Zeit ein Kündigungsschutz. Nach Ablauf der sogenannten Sperrfrist ist eine Kündigung aus triftigen Gründen jedoch möglich.
Wichtige Links und Formulare
Sperrfrist bei Kündigung bei Krankheit oder Unfall
Während der Probezeit und dem ersten Dienstjahr ist die Kündigung auch während einer Abwesenheit infolge Krankheit oder Unfall möglich. Es muss keine Sperrfrist berücksichtigt werden. Nach Ablauf der Probezeit bzw. des ersten Dienstjahres darf die ordentliche Kündigung nach Ablauf der Sperrfrist erfolgen. Es gelten dabei gemäss Art. 28 PG Sperrfristen, die sich nach dem Dienstalter der Lehrperson richten:
2. bis und mit 5. Dienstjahr: 60 Tage
6. bis und mit 9. Dienstjahr: 150 Tage
Ab dem 10. Dienstjahr: 180 Tage
Nach Ablauf der Sperrfrist kann - unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 3 Monaten - auf das Ende eines Monats gekündigt werden (Art. 10 Abs. 2 LAG), nicht nur auf Ende des nächsten Schulsemesters. Eine Kündigung während der Sperrfrist ist nichtig. Die Sperrfrist kann jedoch zur Gewährung des rechtlichen Gehörs genutzt werden.
Für die Kündigungsgründe gelten die üblichen Grundsätze (triftige Gründe gemäss Art. 25 Abs. 2 PG). Die Krankheit oder der Unfall kann unter gewissen Umständen als Kündigungsgrund beigezogen werden. Das ist dann möglich, wenn die Lehrperson die ihr übertragenen Aufgaben aufgrund der Krankheit nicht (mehr) genügend erfüllen kann. Bei gesundheitlichen Problemen einer Lehrperson sind die Umstände des Einzelfalls allerdings besonders sorgfältig zu würdigen. Die Kündigung muss sich im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung als sachlich begründete und angemessene Lösung erweisen. Heikel sind Konstellationen, in denen widrige Umstände im Arbeitsumfeld zur Entwicklung der Beendigungsgründe geführt haben oder wenn die Erkrankung der Lehrperson auf das Verhalten des Arbeitgebers zurückzuführen ist.
Wichtig ist neben den rechtlichen Vorgaben der personalpolitische Aspekt: Die Anstellungsbehörde hat immer auch eine soziale Verantwortung gegenüber ihren Angestellten. So sollen zuerst geeignete Massnahmen zur Wiedereingliederung geprüft und wenn möglich umgesetzt werden, bevor eine allfällige Kündigung tatsächlich in Betracht gezogen wird.
Detaillierte Informationen zum Thema Kündigung während Krankheit oder Unfall können dem Merkblatt Kündigung bei Krankheit und Unfall entnommen werden.
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FAQ
Jeder auf einem neuen Grund beruhende Verhinderungsfall nach Art. 28 Abs. 1 PG löst eine neue, eigene Sperrfrist aus.
Ja. Neben Krankheit und Unfall gibt es weitere Gründe wie z.B. eine Schwangerschaft oder das Leisten des Militärdienstes, welche (nach Ablauf der Probezeit) einen Sperrfristenschutz auslösen (siehe Auflistung in Art. 28 Abs. 1 PG).
Ja. Die Sperrfristen sind nicht anwendbar, wenn der/die betroffene Mitarbeiter/in selbst kündigt.
Nein. Soll das Anstellungsverhältnis beendet werden, kann es im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst werden oder es muss durch die Anstellungsbehörde gekündigt werden.
Ja, das ist möglich. Bedingung ist, dass die Sperrfrist abgelaufen ist und ein triftiger Grund vorliegt. Die Verfahrensgrundsätze müssen eingehalten werden.
Die Kündigung eines Anstellungsverhältnisses ist nach Ablauf der Sperrfrist unter Einhaltung der Kündigungsfrist auf ein Monatsende möglich.