Festlegung des Anfangsgehalts in vier Schritten
Das Anfangsgehalt einer Lehrperson wird in vier Schritten berechnet und festgelegt:
Schritt 1: Zuordnung zu Gehaltsklassen:
Der Regierungsrat des Kantons Bern legt in der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte (LAV) fest, wie jemand als Lehrperson, als Schulleitungsmitglied oder für die Erfüllung von Spezialaufgaben pro Schultyp resp. Unterrichtsbereich oder Fach eingestuft wird. Die Zuordnung zu den Gehaltsklassen ist in Anhang 1 zu Art. 27 der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte festgehalten:
Schultyp / Unterrichtsbereich / Tätigkeit | Gehaltsklasse |
---|
Basisstufe und Cycle élémentaire | 6 |
Kindergarten | 6 |
Primarstufe | 6 |
Sekundarstufe I (ohne erstes Jahr des gymnasialen Bildungsgangs unterrichtet an einer Mittelschule) | 10 |
Spezialunterricht Volksschule, Sonderschule (inkl. deren ambulante Dienste) | 10 |
Co-Teaching Kindergarten, Basisstufe, Cycle élémentaire, Primarstufe1 | 6 |
Co-Teaching Sekundarstufe I | 10 |
Besondere Klasse Primarstufe, Sekundarstufe I | 10 |
Mittelschule inkl. erstes Jahr des gymnasialen Bildungsgangs | 15 |
Gewerblich-industrielle Berufsfachschule: berufspraktischer Unterricht 2 | 10 |
Gewerblich-industrielle Berufsfachschule: berufliche Grundbildung | 13 |
Berufsmatur, Handelsmittelschule | 15 |
Kaufmännische Berufsfachschule: Wirtschaft, Recht, Gesellschaft, Sprachen, Naturwissenschaften, Geschichte | 15 |
Kaufmännische Berufsfachschule: übrige Fächer | 13 |
Berufsvorbereitendes Schuljahr, Vorlehre | 10 |
Höhere Berufsbildung, Weiterbildung | 15 |
Unterrichtsbegleitendes Personal | 8 |
1 Lehrkräfte mit Master of Arts in Special Needs Education, Diplôme d'enseignement spécialisé (Master of Arts [MA] in Special Needs Education): Gehaltsklasse 10.
2 Lehrkräfte mit Diplom für eidg. dipl. Berufsfachschullehrer/-in: Gehaltsklasse 13.
Schritt 2: Vorstufenabzug und Anfangsgehalt
Je nach Funktion, Stufe oder Fach werden für die Ausübung der Tätigkeit jeweils andere ((LINK)) Ausbildungsanforderungen an die Stelleninhaberin resp. den Stelleninhaber gestellt. Nicht vollständig erfüllte Ausbildungsanforderungen führen zu einer prozentualen Reduktion des Grundgehalts, dem sogenannten Vorstufenabzug:
Ausbildungsanforderungen | Vorstufenabzug |
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Ausbildungsanforderungen nicht vollständig, aber in wichtigen Teilen erfüllt | 10 Prozent |
Ausbildungsanforderungen in wichtigen Teilen nicht erfüllt | 20 Prozent |
Es gilt dabei die sogenannte «25 Prozent-Regel»: Unterrichtet eine Lehrperson mit abgeschlossenem Lehrpatent weniger als 25 Prozent in einem Fach ausserhalb ihrer Lehrbefähigung, wird kein Vorstufenabzug vorgenommen, auch wenn die Ausbildungsanforderungen gemäss Anhang 1 A des Art.29 LAV für dieses Fach nicht vollständig erfüllt sind. Die Lektionen müssen unter derselben Anstellungsbehörde geleistet und die Fächer in derselben Gehaltsklasse eingestuft werden.
Schritt 3: Anrechnung der Berufserfahrung
Die Erfahrung innerhalb und ausserhalb des Berufs wird in Erfahrungsjahren ausgedrückt. Die ((LINK)) Anrechnung von Erfahrungs- und Dienstzeit ist klar geregelt. So ist definiert, in welchem Umfang Praxisjahre als Lehrperson oder beispielsweise auch andere berufliche Tätigkeiten als Erfahrungsjahre angerechnet werden können.
Die Erfahrungsjahre werden in Prozentwerte umgerechnet. Zur Umrechnung in den anrechenbaren Prozentwert am Grundgehalt wird die jährlich neu publizierte Umrechnungstabelle (Tabelle 2) im Dokument Anrechnung Berufserfahrung bei Neueinstufungen ab dem 1. August 2019 bis 31. Juli 2020 herangezogen. Bei der Anrechnung der Berufserfahrung wird zudem geprüft, ob diese als Dienstzeit für die ((LINK)) Treueprämie angerechnet werden kann. Als Dienstzeit angerechnet werden Tätigkeiten, die im Dienste für den Kanton Bern geleistet wurden.
Schritt 4: Individuelle Einstufung
Im letzten Schritt liefern die vorgängig ermittelten Werte (Gehaltsklasse, Vorstufenabzug und Berufserfahrung) auf der Gehaltsklassentabelle die gesuchte Gehalts- oder Vorstufe. Liegt der Wert zwischen zwei Gehalts- oder Vorstufen, kommt die nächst höhere Gehalts- oder Vorstufe zur Anwendung. Die individuelle Einreihung bezogen auf einen Beschäftigungsgrad von 100 Prozent kann nun in einem Jahres- oder Monatsgehalt (brutto) in Schweizer Franken bestimmt werden.
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