1. Einbettung
Damit die unterrichtsbezogene Personalentwicklung wirksam wird, muss sie in einen Kontext eingebettet sein:
Die Schulleitung sorgt – oft in Zusammenarbeit mit einer Steuergruppe – für eine Reihe von miteinander zusammenhängenden schulinternen Weiterbildungen. Dabei wird curricular aufbauend ein didaktisches Thema vertieft. Die Lehrpersonen erleben Verbindlichkeit:
- in der Weiterbildungsreihe,
- in der Umsetzungsarbeit der Unterrichtsteams,
- in den begleitenden Kollegialen Hospitationen und
- in den Unterrichtsbesuchen der Schulleitung.
Viele Berner Schulen haben in dieser Weise Erfahrungen sammeln können mit dem Aufbau des Kooperativen Lernens und mit der Einführung des Lehrplans 21.
2. Kriterien
In den meisten Schulen sind seit Jahren Kriteriensammlungen für guten Unterricht vorhanden. Folgende Quellen werden hierbei empfohlen als Grundlage, um eine eigene Kriteriensammlung aufzustellen:
- Hilbert Meyer (2004). 10 Merkmale für guten Unterricht. Siehe hierzu auch die ergänzenden und revidierten Hinweise in seinem Artikel «Unterrichtsqualität in der digitalen Welt» (2017). In derselben Quelle beschreibt er «Zehn Merkmale professioneller Lehrerarbeit». Diese sind eine ergiebige Grundlage für entwicklungsorientierte Personalgespräche.
- Andreas Helmke beschreibt ebenso zehn Merkmale. Rund die Hälfte davon ist in hohem Masse mit Meyer übereinstimmend. In seinen neuesten Publikationen integriert Helmke die Hattie-Studie.
- John Hattie fasst in seiner Metastudie empirisch erhärtete Einflussfaktoren auf die Unterrichtsqualität zusammen. Anspruchsvoll ist die ausgewogene Interpretation des umfangreichen Datenmaterials. Für Schulleitende und Lehrpersonen ist daher weniger die Originalstudie als vielmehr die nachstehend aufgeführte Literatur zu empfehlen.
Der kompetenz- oder handlungsorientierte Unterricht ist mit dem Lehrplan 21 ins Zentrum der Unterrichtsentwicklung gerückt. Dazu gibt es aus verschiedenen Kantonen nützliche Hilfsmittel. Im Kanton Bern sind auf dem Fächernet umfangreiche Materialien im Kontext einer reichhaltigen Aufgabenkultur entstanden. In der Zentralschweiz wird der Kompetenzorientierte Unterricht an acht Merkmalen festgemacht, wie sie Joller et al. beschrieben haben. Dazu wird eine Publikation der PH Luzern empfohlen. Die Bildungsverwaltung des Kantons Zug hat umfangreiche Kompetenzraster zu den erwähnten acht Merkmalen publiziert. Sie dienen in Form einer Standortbestimmung den Lehrpersonen zur Selbstbeurteilung und den Schulleitenden für die Weiterbildungsplanung.
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